Über mich

Wer bin ich und was tue ich eigentlich? Wie bei einem Puzzle fügte sich auf meinem über 50-jährigen Lebens-Weg ein Teil zum anderen, um mehr und mehr zu einem großen Ganzen zusammen zu wachsen. Das hat mir immer wieder gezeigt: das Leben verläuft manchmal auf seltsamen Wegen, aber es ist versteh- und erklärbar und wir sind keineswegs ein Spielball von Zufällen oder dem Schicksal. Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Und so kann ich heute sagen, dass ich ganz oft in herausfordernden Situationen oder Umständen steckte, die mich verzweifeln ließen, wütend gemacht haben, wo ich Gott und die Welt verflucht habe... aber rückblickend hat alles einen Sinn ergeben und war richtig und wichtig auf meinem Weg.

 

Geboren wurde ich 1971 in der ehemaligen DDR, bin in einem wohlbehüteten Elternhaus aufgewachsen, hatte in den ersten Lebensjahren neben meinen Eltern noch meinen geliebten Opa an meiner Seite, der immer für mich da war, der mir die Welt erklärte, und der mir meine ach so vielen Fragen beantwortete. Und gefühlt wollte ich ALLES wissen und vor allem ALLES verstehen. Mein zweiter Vorname wäre wohl passender "Warum" statt Katrin gewesen... ;-)

Wir wohnten anfangs mit im Haus der Großeltern, wo es auch deren "Tante-Emma-Laden" gab und ich von klein auf lernte, dass man viel und hart arbeiten muss, wenn man etwas sein und erreichen will. Also habe ich schon frühzeitig mit angepackt, Regale eingeräumt, Sachen abgewogen, den Laden geputzt, mit Opa Waren ausgeliefert und im Laden die Kunden bedient. Mit Lesen, Schreiben, Rechnen war ich ein echtes "Frühchen", weil mir mein Opa alles schon spielerisch und ganz nebenbei lernte. Die ersten Schuljahre waren dann entsprechend zäh und langweilig, weil ich nichts Neues hörte und lernte.

Als ich 8 Jahre alt war, kam meine geliebte Schwester auf die Welt, um die ich mich fortan kümmern sollte, denn ich hatte mir ja schließlich ein Geschwister gewünscht. Und so gingen die Jahre dahin, meine kleine Schwester be-hütete ich wie meinen Augapfel, die Schulzeit war nach wie vor fad, und in mir tat sich immer mehr Unmut darüber auf, in der DDR "eingesperrt zu sein". Da ich fast ausschließlich mit Einsern durch die Schulzeit marschiert bin, wurde ich als Streber belächelt, dabei war ich einfach nur stinkfaul und habe fast nie gelernt. Das Wissen fiel mir einfach so zu, und hin und wieder habe ich absichtlich eine schlechte Schulaufgabe abgegeben, nur um zu zeigen, dass ich auch schlechte Noten schreiben kann. Als dann in der 10. Klasse die Entscheidung anstand, ob ich noch weiter auf die Schule gehe und das Abitur mache, habe ich zum ersten Mal gegen das System rebelliert: "In dem Scheiß-Staat werde ich eh nicht studieren, dann brauche ich auch kein Abitur!" So rief ich es laut hinaus, ganz nach dem Motto: "Mein Wissen bekommt ihr nicht!"

 

Bei der Berufswahl gelang es mir dann nicht, gegen den Wunsch meiner Eltern zu rebellieren. Also habe ich ganz brav etwas "Anständiges" gelernt, nämlich Bankkauffrau - noch in der damaligen DDR. Als ich mit der Lehre fertig war, hieß es: "Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihre Ausbildung erfolgreich durchlaufen und beendet, aber Ihr Abschluss wird von der Bundesbank nicht anerkannt." Super, ganz toll, ich wollte eh nicht in die Bank, und nun das. Ich hielt ein Papier in den Händen, das nichts wert war. Das prägte mich erstmals sehr für mein weiteres Leben, denn mir wurde klar: nur das, was ich mir durch praktische Arbeit und immer wieder Tun aneigne, das kann und beherrsche und weiß ich auch, unabhängig davon, was mir auf irgendeinem Papier bescheinigt wird. Und ich erkannte noch etwas sehr Wichtiges, als ich weitere vier Jahre bei der Sparkasse arbeitete und den von der Bundesbank anerkannten Abschluss im Abendstudium nachholte: ich hasste diesen Job und wollte damit auf gar keinen Fall alt werden.

 

Und so ging es für mich 1994 zum ersten Mal "rein ins kalte Wasser", als ich der Bank den Rücken kehrte und ungelernt und völlig ohne Vorkenntnisse in die Druckerei meines Vaters einstieg, um da die Grafik zu bedienen. Trotz anfänglicher Verzweiflung über meine Unkenntnis und mein Unwissen, trotz vieler geweinter Tränen, weil die Dinge nicht so funktionierten, wie ich wollte, so bemerkte ich doch eines: dieser Job, diese kreative Arbeit war genau mein Ding, ich brannte dafür. Und so habe ich mich durchgebissen, durchgekämpft und mir alles Mögliche und Unmögliche angeeignet. Learning by doing - ich brauchte kein Papier, das mir bescheinigt, dass ich es kann.

Unsere Druckerei boomte, wir waren sehr erfolgreich und angesehen in der Region. Eigentlich hätte ich zufrieden sein können. Aber ohne es zu bemerken, rannte ich irgendwann im Hamsterrad. Es war nie genug, es war nie gut genug. Ich war nie genug, ich war nie gut genug. Meine Freizeit dekorierte ich mit allerhand Dingen, um mir zu beweisen, dass ich noch viel mehr als meinen Job schaffen konnte: Sport bis zum Umfallen, Lauftraining mit Personal Trainer, Yogakurse und -reisen, Sprachkurse und -reisen, exzessives Mountainbiken, Kochkurse, Berichte schreiben für ein Musikmagazin, an den Wochenenden unterwegs sein für das Musikmagazin, Jobben in der Gastro, Nächte durchtanzen auf Techno-Parties... ein kunterbunter Blumenstrauß an Aktivitäten, mit dem ich mich selber belog, dass es mir gut ging. Dass ich einen Job hatte, der mir wirklich Spaß machte, das zählte nicht. Dass ich eine gesunde Frau war, das wertschätzte ich gar nicht. Dass es das Leben wirklich gut mit mir meint, das sah ich gar nicht. Äußerlich umgab mich der totale Überfluss, innerlich war ich irgendwann völlig leer. Weil eines immer fehlte, das wusste ich nur zu dem Zeitpunkt noch nicht: ich bin der Anerkennung meines Vater nachgejagt, wie der Esel der berühmten Karotte. Aber diese Anerkennung kam nie, zumindest nie so, wie ich sie mir erhofft hatte. Das Learning, das das Leben für mich in diesen Jahren bereit hielt, war die Selbstliebe zu finden. Mir gut genug zu sein, die Dinge sein lassen zu können, nicht mehr nach Perfektion zu streben und mir selbst diese Liebe und Anerkennung zu geben, die ich immer im Außen suchte.

 

Ich weiß, das sind große Worte, die man hin und wieder so oder so ähnlich in Kalendersprüchen liest. Und es klingt doch auch ganz easy: "Dann lieb dich halt selbst!" Erkannt habe ich das Ende 30/Anfang 40, nachdem mich mein Körper ein paar Mal "flach gelegt" hat, weil ich mir selber keine Pausen und kein Durchatmen mehr gegönnt habe. Und dann ging die Suche innen weiter, als ich z.B. nach mehreren Hörstürzen das Außen nicht mehr hören konnte und mir der Schwindel um die Ohren flog. Ich war gezwungen nach innen zu lauschen - und da war es ganz schön laut und turbulent. Das erschreckte mich sehr, aber die Stimme in meinem Inneren ließ mir keine Ruhe mehr und mich nicht mehr ausbüchsen: der Weg war definitiv der richtige, nur hatte ich ihn mir viel leichter vorgestellt.

Als die Kursrichtung klar war, fügten sich die Dinge in meinem Leben auf wundersame Weise. Ich stolperte 2012 bei facebook über Robert Betz, war sofort Feuer und Flamme von dem, was ich da lesen und in Videos sehen und hören konnte. Ich meldete mich sofort zur Transformationswoche an. Es folgte die Ausbildung in Transformations-Therapie bei Monika Gschwind und zeitgleich drängte sich mir das Thema "Massieren" immer und immer wieder auf, bis ich nach einer Massage-Schule Ausschau hielt. "Ganz zufällig" war die Schule bereit, mich in zwei verschiedenen Ausbildungskursen zuzulassen, sodass ich die Massage-Ausbildung neben der TT-Ausbildung absolvieren konnte. 2013 habe ich mein Gewerbe angemeldet und 2014 war ich dann selber bei den Seminaren und Ausbildungsgruppen von Robert Betz als Masseurin dabei. Das tue ich heute noch mit riesiger Begeisterung, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, den ich auch einst eingeschlagen hatte.

Den erhofften Schalter, der sich umlegt und dann alles gut ist, habe ich bis heute nicht gefunden. Ich suche auch nicht mehr danach. Aber ich erinnere mich immer wieder an meine ersten Schuljahre: wenn sich die Dinge in Endlosschleife wiederholen, die man eigentlich schon kennt, dann wird es fad und langweilig. Die einzige Konstante im Leben darf demnach nur die stete Veränderung sein. Ich bin nicht hier, um mal eben so "durchzukommen". Ich bin hier, um mich und das Leben zu lernen, zu verstehen, zu erkennen, zu wachsen, zu fühlen, zu genießen. Und es geht immer nur um MICH. Und ich darf in ganz viele Spiegel schauen - und dort alles erkennen, was ich auch bin.

 

Das Leben meint es immer gut mit uns, auch wenn die Hürden manchmal unüberwindbar scheinen. Wie viele davon haben wir schon gemeistert? Wie oft sind wir schon gescheitert und immer wieder aufgestanden? Wie oft wussten wir nicht weiter und sind trotzdem ans Ziel gelangt? Ziemlich sicher haben wir immer die wichtigste Person dabei, die uns bei jeder Hürde, jeder Herausforderung helfen kann: nämlich uns selbst. Und das ist meine Mission: Menschen von dieser Idee zu begeistern.

Wir Menschen sind Individuen und genauso individuell sind unsere Lebenswege. Es gibt kein Schema F, wie das Leben zu leben ist. Trau dich, aus der Reihe zu tanzen und DEIN Ding zu machen. Es wird nicht immer leicht sein, aber es muss niemand damit zufrieden und glücklich sein, außer DU selbst.

Susann Katrin Naumann

Massagen • Coaching • Grafik

Wertachweg 10 A  •  87600 Kaufbeuren

Mobil: +49 157 32519105

E-Mail: info@sukanau.eu



Kostenfreier Parkplatz direkt am Haus (links neben der Treppe, Parkplatz Nr. 6)